Als
Krisenvorsorge bezeichnet man ganz allgemein die Vorbereitung auf zukünftige Ereignisse mit negativen Auswirkungen.
Persönliche Krisenvorsorge ist die individuelle Vorbereitung deiner Einsatzkräfte im Hinblick auf ihre persönliche Situation, ihre Familie, ihren Haushalt und ihr Umfeld. Dabei geht es um die persönliche Vorbereitung jedes und jeder Einzelnen in eurer Wehr auf Krisen- und Notfallsituationen, die die Einsatzbereitschaft und Verfügbarkeit der Wehr als Gesamtes beeinflussen können. Das können zum Beispiel Extremwetterereignisse wie Sturm, ggf. Hochwasser, Störfälle an technischen Anlagen oder Gefahrstoffaustritte, eine Evakuierung oder ein Blackout, als sehr weitreichendes Ereignis für die gesamte Gesellschaft sein.
Technik, Ausbildung und Organisation sind die allgemeinen Grundlagen für die erfolgreiche Feuerwehreinsätze und auf das Tageseinsatzgeschäft seid ihr mit diesen gut vorbereitet. Als wesentlicher Faktor ist das Personal zu nennen, denn mit der Verfügbarkeit und der persönlichen Vorbereitung steht und fällt die erfolgreiche Einsatzbewältigung. Besonders wenn es auf dem Territorium der Wehr zu größeren oder länger andauernden Einsatzlagen kommt, ist das Personal der kritische Faktor. Sobald sich die Lage so gestaltet, dass Einsatzkräfte oder deren Familien selbst betroffen oder anderweitig, z.B. berufsbedingt bereits eingebunden sind, kommt es zu mehr oder minder starken Engpässen - bereits zu Beginn des Einsatzes oder im Verlauf.
Du als Wehrleiter oder verantwortliche Führungskraft brauchst genau für diesen Fall Klarheit darüber, was deine Wehr leisten kann oder auch nicht. Es ist deine Aufgabe und Verantwortung diese Klarheit herzustellen und von deinen Einsatzkräften einzufordern. Ein proaktiver Umgang mit dem Thema hilft dir und deiner Wehr eventuell falsche Annahmen aufzuklären und für alle ein einheitliches Verständnis zu schaffen.
Bringst Du in Deiner Wehr des Thema Persönliche Krisenvorsorge auf die Tagesordnung bekommst Du:
✔ Klarheit über die wirkliche Leistungsfähigkeit deiner Wehr, besonders in länger andauernden oder großräumigen Schadenslagen.
✔ Planungssicherheit für alle weiteren Einsatzplanungen, denn nur wenn du weißt, was dein Personal kann, kannst du überhaupt sicher und zielgerichtet Einsatzlagen vorplanen
✔ ein einheitliches Verständnis in deiner Wehr auf was und wie sich jeder Einzelnen vorzubereiten hat
✔ Aufbau von Resilienz und einen professionellen Umgang mit Krisen und schwerwiegenden Schadenslagen in den Reihen deiner Führungskraft- und Einsatzkräfte
✔ die Aufrechterhaltung Eurer Handlungsfähigkeit, auch bei länger andauernden Einsatzlagen oder Einsatzlagen, bei denen ein Teil des Personals selbst betroffen oder anderweitig gebunden ist
✔ Eine reale Perspektive auf die wirklichen Herausforderungen, Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten beim Eintritt eines größeren Schadensereignisses (v.a. bei einem Blackout)
Wenn das Thema Persönliche Krisenvorsorge für Einsatzkräfte für deine Wehr kein Thema ist oder nur unzureichend betrachtet wird:
✖️ist die Leistungsfähigkeit deiner Wehr und die Erfüllung des gesetzlich vorgegebenen Auftrages nicht gegeben, mindestens aber anzuzweifeln
✖️wird der Schaden an Leib, Leben und Sachwerten in Kauf genommen
✖️sind Einsatzkräfte nicht im erforderlichen Umfang über die Notwendigkeit ihres Zutuns bei der erfolgreichen Abwendung von Schaden aufgeklärt und sensibilisiert