Persönliche Krisenvorsorge - Fragen und Antworten

Du beschäftigst dich erst seit kurzem mit dem Thema Persönliche Krisenvorsorge und brauchst einen kurzen Input zu den wichtigsten Fragen? Dann ist dieser Beitrag genau das richtige für dich, denn hier bekommst du Antworten auf die folgenden Fragen:

  1. Was ist Persönliche Krisenvorsorge und welche Begriffe beschreiben das gleiche?
  2. Warum sollte sich jeder Haushalt mit Persönlicher Krisenvorsorge auseinandersetzen und was passiert wenn nur wenige Haushalte vorsorgen?
  3. Welche Themenfelder gehören zur Persönlichen Krisenvorsorge?
  4. Was sind die Aufgaben und Ziele der Persönlichen Krisenvorsorge?
  5. Warum ist Persönliche Krisenvorsorge heute wieder ein aktuelles Thema und für die Zukunft wichtig? 
  6. Was ist Persönliche Krisenvorsorge nicht? 
  7. Wie gehe ich das Thema am besten an und welchen Aufwand muss ich betreiben?
  8. Was kostet Persönliche Krisenvorsorge für unseren Haushalt?
  9. Wo bekomme ich Hilfe?


Let‘s go! 🚀

1.  Was ist Persönliche Krisenvorsorge und welche Begriffe beschreiben im Prinzip das gleiche?

Persönliche Krisenvorsorge (PNV) ist die inhaltliche und mentale Vorbereitung auf mögliche Krisensituationen, die negative Auswirkungen auf deine Familie und deinen Haushalt haben können. Persönliche Krisenvorsorge kann mit den Begriffen Eigenvorsorge, Notfallvorsorge und Selbstschutz bzw. Selbstschutzkompetenz gleichgesetzt werden. Gemeint ist immer die Auseinandersetzung mit möglichen Not- oder Krisensituationen, die nicht alltäglich sind und darum ein Vordenken, bestimmte Fähigkeiten und materielle Ausstattung erfordern. 

Krisensituationen können in Folge von Extremwetterereignissen (Sturm, Starkregen, Hitze, Dürre), technischen Störungen und Defekten an Versorgungsinfrastrukturen (Stromerzeugung, Stromnetz - 🅱️ Blackout), Gefahrstoffaustritten, Sabotage und Cyberattaken auf Kritische Infrastrukturen, oder im Haushalt in Form von Bränden, technischen Defekten (Wasserschaden), medizinischen Notfällen und Unfällen oder Datenpanne/ Datenverlust, eintreten.

2.  Warum sollte sich jeder Haushalt mit Persönlicher Krisenvorsorge auseinandersetzen und was passiert wenn nur wenige Haushalte vorsorgen?

Die Notwendigkeit der PNV in Privathaushalten ergibt sich aus der Tatsache, dass in Notfällen eine Zeitspanne X zwischen Eintritt und Eintreffen von qualifizierten Rettungsmitteln besteht. Die Überbrückung dieser Zeitspanne X muss durch Privatpersonen geleistet werden und entscheidet im schlimmsten Fall über Leben und Tod für die Betroffenen. 

In Krisensituationen kann aufgrund der Vielzahl an gleichzeitig betroffenen Personen, Haushalten und Infrastrukturen, nicht an jeder Stelle an der Hilfe notwendig wäre, gleichzeitig geholfen werden. Auch diese Zeitspanne gilt es mit eigener Vorsorge zu überbrücken. Zusätzlich wird mit besserer Eigenvorsorge die Schwelle angehoben, ab der Betroffene ein Hilfeersuchen kundtun und so zu Hilfebedürftigen werden. Persönliche Krisenvorsorge hilft also die Anzahl der Hilfeersuchen zu reduzieren, so die Ressourcen der Gefahrenabwehr zu entlasten und die Zeitspanne bis zum Wirksamwerden qualifizierter Hilfe zu überbrücken.

Je nach Ausprägung der eingetretenen Krisensituation, und das gilt vor allem für solche, bei denen ein Teil der Helfenden selbst betroffen ist, schafft nur Persönliche Krisenvorsorge  die notwendigen Voraussetzungen dafür, dass trotz eigener Betroffenheit wichtige Schlüsselpersonen in ihren Haushalten abkömmlich sind und die Haushalte trotzdem die Krisensituation weiterhin beherrschen und handlungsfähig bleiben. (Beschäftige in Kritischen Infrastrukturen)

Sorgen viele Haushalte nicht oder nur unzureichend vor, übersteigen die Hilfeersuchen die Kapazitäten der Gefahrenabwehr um ein vielfaches, was dazu führt, dass vielen Betroffenen nicht rechtzeitig oder adäquat geholfen werden kann, Abwägungen/ Priorisierung  (sog. Triage) stattfinden müssen und die Möglichkeiten der Gefahrenabwehr u.U. recht bald erschöpft sein werden. In länger andauernden Krisensituationen, wie zum Beispiel einem 🅱️ Blackout, kann vor allem unzureichende Vorsorge vieler Haushalte, nach den ersten Tagen, zu einem nicht abschätzbarem Missverhältnis zwischen Hilfemöglichkeiten und Hilfeersuchen mit enormem Konsequenzen führen. Verstärkt würde dieser Effekt bei unzureichender Vorsorge in den Reihen der Hilfeleistenden.

3. Welche Themenfelder gehören zur Persönlichen Krisenvorsorge?

Persönliche Krisenvorsorge ist die inhaltliche und mentale Auseinandersetzung mit potenziell möglichen Krisensituationen. Dabei besteht die Möglichkeit der Unterscheidung zwischen: 

  • Ereignisse im Haushalt mit "internen" Ursachen (Brand, med. Notfall, Unfall, Datenpanne) und 
  • Ereignisse mit externen Ursachen (Wetterereignisse, technischen Störungen, Sabotage,...)

Die zugehörigen Themen können dann grob in die Themengruppen:

  • Eigenvorsorge/ Notfallvorsorge
  • Brandschutz
  • Unfallverhütung
  • Daten- und Dokumentensicherheit

eingeordnet werden. Anhand dieser ist mein Ansatz zur Persönlichen Krisenvorsorge aufgebaut. 

4.  Was sind die Aufgaben und Ziele der Persönlichen Krisenvorsorge?

Um die Persönliche Krisenvorsorge zu verstehen, ist ein Überblick zu den Aufgaben und Zielen der PNV eine guter Ausgangspunkt. 

👉 Grundlegende Aufgaben der Persönlichen Krisenvorsorge sind:

  • Minimierung von Risiken vor dem Eintritt (Gefahren kennen und erkennen - Ursachen und Auslöser reduzieren)
  • Reduktion des Überraschungsmoments beim Eintritt (bereit sein, "Ohnmacht" vermeiden, Handlungsweisen sofort auf einen Notfallplan umstellen)
  • Begrenzung von Schäden beim/ nach dem Eintritt von Ereignissen (Fähigkeiten nutzen, ruhig und überlegt handeln, den eigenen Notfallplan anwenden und notwendige Ausstattung bereithalten)
  • Aufrechterhaltung der Handlungsfähigkeit während Krisensituationen (Fähigkeiten nutzen, den eigenen Notfallplan anwenden und befolgen, Ausstattung richtig einsetzen)

👉 Ziele der Persönlichen Krisenvorsorge sind:

  • 14 Tage im Haushalt ohne einen Einkauf auskommen
  • 3 bis 7 Tage ohne Strom den Haushalt organisieren und ausharren können
  • 7 bis 10 Tage ohne gewohnte Kommunikationsstrukturen auskommen und den Haushalt organisieren (Internet, Mobilfunk)
  • Abkömmlichkeit von Personen im Haushalt, die beruflich oder ehrenamtlich in Kritischen Infrastrukturen eingebunden sind, ermöglichen und sicherstellen (den Rücken freihalten)
  • Anfertigen von Notfallplänen, die von allen Familienmitgliedern verstanden und angewendet werden können (z.B. Offline- Plan zur Familienzusammenführung)
  • allgemeine und spezifische Gefahren im Haushalt und der Umgebung/ Region kennen - mit welchen Ereignissen müssen wir rechnen
  • Aufrechterhaltung notwendiger Abläufe im Haushalt ohne funktionierende Versorgungs- und Entsorgungsstrukturen (Wasser, Abwasser, Beleuchtung, Heizung, Kühlung, Zubereitung von Mahlzeiten, Kommunikation, Abfall) - Festlegen und Anwenden von Ersatzmaßnahmen
  • Erste Hilfe bei Verletzungen, einfachen Erkrankungen und medizinischen Notfällen
  • Brandschutz sicherstellen - Brandrisiken kennen und vermeiden, Möglichkeiten der Brandbekämpfung kennen (Entstehungsbrände)
  • Nachbarschaftshilfe
  • Vorbereitungen treffen, das Haus/die Wohnung für einige Tage verlassen zu müssen
  • spezifische Sicherungsmaßnahmen in Haus und Wohnung
  • Schutz und Verfügbarkeit von Daten und Dokumenten sicherstellen

5. Warum ist Persönliche Krisenvorsorge heute (wieder) ein aktuelles Thema und für die Zukunft wichtig?

Viele Jahre, insbesondere nach Ende des Kalten Krieges, waren die Themen Selbstschutz und Notfallvorsorge nur noch Randthemen bei Behörden und der Bevölkerung. Man ging davon aus, dass es ab nun für alle Zeiten Frieden geben würde und die Bemühungen wurden auf ein Minimum reduziert. Z.B. wurden Schutzräume für die Bevölkerung aufgegeben und teilweise verkauft. Das Thema "Zivilschutz" war größtenteils beendet und damit die flächendeckende Sensibilisierung und Vorbereitung der Bevölkerung. 

Doch warum ist Krisenvorsorge heute wieder aktuell und wichtig? Die Gründe dafür liegen sind aktuelle Entwicklungen und Erkenntnisse in den letzten Jahren:

  • Zunahme von Extremwetterereignissen wie Starkregen, Sturm, Hitze und Dürre mit Überflutungen/ Hochwasser, Sturmschäden, Trockenheit und Waldbrände. Mit zunehmender Erderwärmung werden diese Ereignisse öfter und heftiger auftreten.
  • Ausstieg aus Atom- und Kohlestrom, Umbau der Energieversorgung, Erneuerbare Energie aus PV und Windkraft. Damit verbunden sind mögliche Probleme wie Über- und Unterangebot an Strom (ungeregelte PV- Leistung vs. Dunkelflaute), hoher Aufwand für die Regelung des Stromnetzes (Redispatchmaßnahmen), Kapazitätsgrenzen im Stromnetz aufgrund seiner Architektur, bisher fehlende Möglichkeiten Strom im großen Maßstab zu speichern)
  • Krieg in Europa und Änderung der weltpolitischen Lage. Nahezu tägliche Angriffe auf Einrichtungen und Anlagen in Form der hybriden Kriegsführung. Dazu zählen Sabotage und Cyberattakten auf Kritische Infrastrukturen, auch gezielte Desinformation und Fakenews. Die Möglichkeit einer weitreichenden technischen Störung ist damit jederzeit gegeben. Auch wird in diesem Zusammenhang der Zivilschutzgedanke wieder mehr in den Vordergrund rücken. 

Wenn du die Warnzeichen und die seit geraumer Zeit öfter auftauchenden Aufrufe nach Verbesserung der Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung ernst nimmst und in nächster Zeit deine Persönliche Krisenvorsorge anpackst, bist du gut für zukünftige Ereignisse gewappnet und kannst diesen mit ein wenig mehr Gelassenheit (wenn das überhaupt geht) entgegensehen.  

6.  Was ist Persönliche Krisenvorsorge nicht?

Wenn du Persönliche Krisenvorsorge betreibst bis du kein Prepper, sondern du tust was ganz normales und praktisches, was jeder tun sollte: Du schaffst dir ein Stück Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit und bleibst handlungsfähig, wenn es mal kritisch wird. Das ist alles.

7.  Wie gehe ich das Thema am besten an und welchen Aufwand muss ich betreiben um "krisenfit" zu werden?

Persönliche Krisenvorsorge zu betreiben ist, wie viele glauben und es oft suggeriert wird, keine einmalige Aktion. Vielmehr sollte sie als täglicher Begleiter und Helfer verstanden, gelernt und gelebt werden. Sie ist gleichzeitig Netz, Hosenträger, doppelter Boden und deine Rückfallebene. So z.B. die Lebensmittelbevorratung: Du stellst dir am besten nicht den Keller mit Konservendosen und Notnahrung voll, die du im Normalfall nicht benutzen würdest. Besser überlegst du welche Lebensmittel gut lagerbar sind und in deinen normalen Ernährungsgewohnheiten vorkommen. Dein Lebensmittelvorrat ist ein aktiver Puffer, sozusagen dein kleiner Laden im Keller oder unterm Bett.

Persönliche Krisenvorsorge kannst du jederzeit beginnen und über einen längeren Zeitraum immer weiter aufbauen. Mit einem Zeitansatz von 10 bis 15 Stunden für die ersten Maßnahmen und Planungen bist du gut aufgestellt. Hilfreich ist ein Fahrplan zu den umzusetzenden Maßnahmen und ein Ziel zu definieren (14 Tage ohne Einkaufen, 3-7 Tage ohne Strom, siehe Ziele in Frage 4), damit du den Fokus nicht verlierst. Einen solchen Fahrplan bekommst du zum Beispiel mit meinem Kurs [KriNoVo-Kompakt]. Dein Augenmerk solltest du auf pragmatische und einfache Lösungen legen. Diese sind mit wenig Aufwand handelbar und durchzuhalten. Beispielsweise brauchen nur die wenigsten eine Notstromversorgung. 

Einfache, anwendbare Lösungen sind Inhalt meines Kurses. Sie machen die Kosten und den Aufwand für die PNV überschaubar. Sind die wichtigsten Grundüberlegungen und Besorgungen gemacht, benötigst du im Durchschnitt 5 Minuten jeden Tag, um den Stand der Vorsorge aufrechtzuerhalten. In Zukunft hast du auch die Möglichkeit, jeden Monat eine kleine Übungsaufgabe zu absolvieren und so dein Wissen und Können auf Stand zu halten und weiter auszubauen (👉 wie fändest du das? Schreib mir dazu gerne in den Kommentaren oder an hello@notfallboxx.de).

8. Was kostet die Persönliche Krisenvorsorge für meinen Haushalt?

Persönliche Krisenvorsorge ist mit Hinblick auf den Nutzen, den sie dir und deiner Familie bringt, recht günstig!

Hier mal ein Rechenbeispiel:

  • Brandschutz: 5 Rauchmelder mit Q-Label: 100€ (meist vorhanden), Feuerlöscher und Löschdecke: zusammen: 100€ 
  • Hausapotheke/ Erste Hilfe Material: 50€
  • Unfallschutz: je nachdem wie aktiv zu im Haus und Garten bist: ab 100€
  • Ausstattung mit Taschenlampen, Batterien, Müllbeutel, Kleinkram: 50€
  • Datensicherung: ab 50€
  • ein Kurs bei mir: 150€
  • alles zusammen: ab 350€, mit Kurs: 500€

...die Kosten für ein, zwei größere Einkäufe im Lebensmittelmarkt habe ich nicht eingerechnet, da du dieses Geld ohnehin für Lebensmittel ausgeben müsstest

...vergleiche informativ einmal, wieviel du im Monat für Streaming Accounts, Mobilfunkverträge und deinen Internetanbieter bezahlst 😉

9. Wo bekomme ich Hilfe?

Du kannst dich bei Fragen jederzeit gerne direkt an mich wenden (hello@notfallboxx.de oder über das Kontaktformular). 

Hilfe zu standortspezifischen Fragen bekommst du bei deiner Gemeinde oder deiner Feuerwehr - Zum Beispiel: Wo sind Anlaufpunkte, sog. Leuchttürme bei einem länger andauernden Stromausfall/ 🅱️ Blackout? Oder: Funktioniert die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung bei mir trotz Stromausfall?

Wenn du zum Einstieg in die Persönliche Krisenvorsorge wissen willst, wo du mit deinen Vorbereitungen stehst: 👉 Schau dir gerne meinen Fragebogen an. Ganz am Schluss hast du die Möglichkeit zu entscheiden, ob du dazu mit mir eine persönliche Auswertung dazu haben möchtest - diese gibt es kostenlos (0€)!


Fazit und Ausblick 

Persönliche Krisenvorsorge ist weder schwierig noch teuer. Wichtig ist, dass du anfängst dich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Mit meinem Kurs kannst du eine Abkürzung nehmen und innerhalb kurzer Zeit  die wichtigsten Dinge nach einem Fahrplan erledigen. Das ist wichtig, da nur die konkrete Umsetzung wirklich was bringt. Einmal eingerichtet und im Alltag angekommen, kannst du jeden Tag von deiner Persönlichen Krisenvorsorge profitieren und mit einem kleinen Aufwand von etwa 5 Minuten pro Tag bleibt alles aktuell und auf Stand. In Kürze werde ich ein kleines Zusatzprogramm "Krisenvorsorge für jeden Tag" anbieten. Dieses wird dir die Verstetigung des Erreichten erleichtern und dir regelmäßig neue Inputs und kleine Aufgaben an die Hand geben. 


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👉 Infos zu meinem Kurs [KriNoVo-Kompakt] und die Möglichkeit zur Anmeldung auf die Warteliste findest du hier: [KriNoVo-Kompakt] 




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